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Was kann man gegen Gewalt tun?

Eine Welt völlig ohne Gewalt wird es wohl nie geben. Aber wir können uns gemeinsam darum kümmern, dass es weniger Gewalt gibt: Wenn wir uns für Fairness und Gerechtigkeit einsetzen. Wenn wir rücksichtsvoll miteinander umgehen, andere in ihrer Art anerkennen, und Respekt voreinander haben.

Wir müssen also lernen, dass Gewaltfreiheit die wichtigste Voraussetzung für das Zusammenleben ist. Hierzu gehört aber auch Gewalt nicht zu dulden. Gewalttätiges Verhalten darf nicht belohnt werden und darf auch nicht zu Erfolg führen.

Aggressive und gewalttätige Verhaltensweisen, die ohne negative Konsequenzen und Missbilligung bleiben, stellen eine Aufforderung dar, dieses Verhalten zu wiederholen. Gewalt muss in allen Formen deshalb eindeutig verurteilt und bestraft werden.

Foto: Jan Röder
Junger Mann von hinten mit Lederjacke und Lederhandschuhen.

 

Warum bleiben viele Gewalttaten im Verborgenen?

  • Viele berichten aus Angst nicht über erlittene Gewalt.
  • Der Täter hat Strafe angedroht, falls über seine Tat erzählt wird.
  • Manche schämen sich und suchen die Schuld für die Gewalt bei sich selbst.
  • Oft wird Gewalt auch als normale Umgangsform gesehen, die es nicht lohnt zu erzählen.
  • Andere sind der Meinung, dass sich andere sowieso nicht um den Vorfall kümmern würden.
  • Oft werden Erzählungen über Gewalt nicht ernst genommen. Auch so erfährt niemand von dem Problem.

 

Warum nicht einfach zurückschlagen?

Sich selbst zu verteidigen, ist erlaubt und anderen dabei zu helfen, ist auch geboten. Dies sollte jedoch nur so weit gehen, dass es einen Angreifer abwehrt und du dadurch die Möglichkeit hast, wegzulaufen.

Sich auf einen Kampf einlassen, ist nicht zu empfehlen, weil so die Gewalt eskaliert und nicht beendet wird.

Besser ist es, die Zuschauer um Hilfe zu bitten. Nach einer Auseinandersetzung sollte man sich um eine Klärung oder gar Wiedergutmachung kümmern. Da dies oft alleine nur schwer erreichbar ist, sollten hier Erwachsene eingeschalten werden.

 

Was tun, wenn mich jemand mit Schlägen bedroht?

Vermutlich hast du den oder diejenige, der/die dich bedroht, schon öfters aufgefordert das zu lassen und dich nicht mehr zu bedrohen.

Wenn du dennoch weiterhin bedroht wirst, solltest du dir Hilfe holen: 
Bei deinen Eltern, bei einer Lehrkraft oder einer anderen Person, zu der du Vertrauen hast. Es kann auch helfen, die Geschichte erst mal einer Freundin oder einem Freund zu erzählen, um dann gemeinsam zu einem Erwachsenen zu gehen.

Niemand hat das Recht dich zu schlagen oder dich zu bedrohen. Um die Gewalt gegen dich zu beenden, musst du dir Unterstützung holen.
 Dies hat auch nichts mit Petzen oder Verrat zu tun!

Foto: Jan Röder
Zwei Jungen prügeln sich. Ein Dritter treibt die beiden auseinander.

 

 

Warum sind Wiedergutmachung und Versöhnung wichtig?

Wenn Gewalt geschehen ist, ist die Grundlage des Zusammenlebens beschädigt oder gar zerstört. Man möchte den anderen nicht mehr sehen, oder hat sogar Angst, eine solche Tat könnte sich wiederholen. Das Vertrauen muss neu aufgebaut werden, um ein weiteres Zusammenleben zu ermöglichen. Vor allem dann, wenn man sich nicht auf Dauer aus dem Weg gehen kann, also sich immer wieder trifft, wie dies z.B. in der Schule der Fall ist.

Eine Entschuldigung und wenn nötig eine Wiedergutmachung des Schadens sind wichtige erste Schritte, auf die weitere folgen müssen. 

Ernsthaft entschuldigen kann man sich jedoch nur, wenn man die Verantwortung für sein Tun übernimmt. Eigene Schuld also erkennt und anerkennt. Dazu gehört auch zu überlegen, was man selbst tun kann, damit das Verhältnis zu den anderen wieder besser wird.

Aussöhnung und Versöhnung kann man nicht verordnen und nicht erzwingen. Man kann nur dafür werben und sie erbitten. Manche Dinge kann man nicht wieder gut machen. Man kann sie nur ehrlich bedauern und sich entschuldigen.