Krieg

Cilem, 16 Jahre, fragte am 04. April 2008

Was ist eigentlich im Sudan los?

Diese Frage wurde von Jule Gölsdorf vor 2009 beantwortet.

Der Sudan ist das größte Land in Afrika und etwa 7 mal so groß wie Deutschland. Das Land ist sehr arm.

Seit 2 Jahren gibt es in der Provinz Darfur einen Bürgerkrieg. Bürgerkrieg bedeutet, dass sich die Menschen aus dem Land gegenseitig bekämpfen. Die Menschen sind alle Sudanesen, gehören aber verschiedenen Stämmen an. Ein Stamm ist eine große Gruppe von Menschen, die zusammen leben, einen eigenen Chef und auch eigene Krieger haben. Dort gibt es zwei Stämme: die afrikanischen Sudanesen, die schon immer im Sudan leben und die arabischen Sudanesen, die aus arabischen Ländern eingewandert sind.

Die meisten afrikanischen Sudanesen sind Bauern und leben in Dörfern. Die arabischen Sudanesen sind auch Bauern, ziehen aber mit ihren Herden umher und suchen Weideland. Dadurch kommt es oft zu Kämpfen zwischen den beiden Gruppen. Dann hat die Regierung den afrikanischen Sudanesen die Waffen abgenommen, die arabische Sudanesen durften ihre Waffen behalten.

Deshalb kämpfen jetzt bewaffnete arabische Sudanesen gegen unbewaffnete afrikanische Sudanesen. Besonders schlimm ist die Lage in Darfur. Dort reiten große Soldatengruppen der arabischen Sudanesen von Dorf zu Dorf und zerstören alles. Sie bedrohen und töten die Bewohner und brennen ganze Dörfer nieder. Aus Angst fliehen die afrikanischen Sudanesen mit ihren Kindern in andere Länder.

In diesem Krieg sind schon mehr als 70.000 Menschen gestorben, 1,5 Millionen Menschen sind geflohen. Die Flüchtlinge leben in etwa 150 Flüchtlingslagern, vor allem im Nachbarland Tschad.