Krieg

Rene, fragte am 22. September 2017

Welche Rolle hatte Russland in den Jugoslawien-Kriegen?

Generell hatten sowohl der Westen wie auch Russland an einem Frieden auf dem Balkan Interesse.

Russland versuchte dabei zwei Interessen auszubalancieren: Zum einen eine am Westen orientierte Politik, wie mit der Krise in Jugoslawien umgegangen werden sollte. Also eine Politik, die mit den Interessen der USA, England, Frankreich oder Deutschland übereinstimmte.

Gleichzeitig wollte Russland besondere Rücksicht auf das Land Serbien nehmen. Denn Russland betonte immer wieder seine besonders enge Beziehung zu Serbien. Der Grund dafür sind historische Verbindungen, so wie das orthodoxe Christentum.

Doch es gab immer wieder sehr unterschiedliche Ansichten zwischen dem Westen und Russland. Die gab es zum Beispiel bei der Frage nach einer dauerhaften Lösung des Konflikts in Bosnien. Aber auch im Umgang mit Kriegsverbrechen war man unterschiedlicher Meinung. Oder aber bei der Frage, wie man auf dem Balkan ein stabiles militärisches Gleichgewicht aufbauen könnte.

1995 wurde ein Friedensabkommen verabschiedet. Es wird auch das Dayton-Abkommen genannt. Das Abkommen wurde vor allem von den Amerikanern angeleitet. Doch Russland sollte bei der Durchführung des Friedens aktiv werden.

So wurde Russland zum Beispiel in die UN-Peacekeeping Mission und die Friedenstruppe IFOR in Bosnien einbezogen. Diese stand unter dem Kommando der NATO und wurde in Bosnien eingesetzt. Dennoch gab es weiterhin zahlreiche diplomatische Auseinandersetzungen zwischen den westlichen Staaten und Russland. Vor allem der Kosovo-Konflikt verschlechterte das Verhältnis der beiden Seiten.

Ein anderes Kind hat uns einmal eine Frage zu den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien gestellt. Mehr darüber kannst du hier erfahren.