Frieden

Ela, 16 Jahre, fragte am 02. Juni 2013

Wie kam es zur friedlichen Revolution in der DDR?

Damit es zur friedlichen Revolution in der DDR kommen konnte, waren verschiedene Entwicklungen von Bedeutung: Der Wandel in der Politik der Sowjetunion, der wirtschaftliche Niedergang der DDR und die wachsende Opposition in der DDR.

Mit dem Amtsantritt Michail Gorbatschows in der UdSSR im Jahre 1985 veränderte sich auch die Situation der DDR grundlegend. Bislang galt, dass die UdSSR in allen "sozialistischen Bruderstaaten" (also auch in der DDR), die letzten Entscheidungen traf. Reformen wurden nicht geduldet. Die neue Politik Gorbatschows zielte auf mehr Offenheit und Meinungsfreiheit ("Glasnost") und auf eine beginnende demokratische Umgestaltung ("Perestroika").

Die Staaten Osteuropas konnten jetzt mehr Entscheidungen selbst treffen. Bürgerrechtsbewegungen entstanden und forderten mehr Demokratie, wie z.B. die Solidarnosc-Bewegung in Polen.

Die DDR-Führung war gegen diese Reformen. Sie sah klar die Gefahr, dass sie ihre Macht verlieren könnte. Doch die DDR hatte große wirtschaftliche Probleme. Die Maschinen waren veraltet, die hergestellten Produkte schlecht und die Umweltverschmutzung groß.

Als im Sommer 1989 Ungarn seine Grenzen zu Österreich öffnete war der Weg für DDR-Bürger in den Westen frei. Zu Tausenden flohen DDR-Bürger über Ungarn und Österreich in die BRD. Und weitere Tausend flohen in die BRD-Botschaften in Prag und Warschau, um von dort aus in den Westen auszureisen. Während die einen flohen, forderten die anderen, die in der DDR blieben, mehr Freiheiten und Reformen. Sie organisierten sich und veranstalteten regelmäßig Demonstrationen und Friedensgebete. Dies begann mit den Montagsdemonstrationen in Leipzig nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche.

Anfang Oktober 1989 gab es diese Demonstrationen auch in anderen Städten. Wichtig war, dass die Demonstrationen friedlich verliefen. Hierzu riefen prominente Persönlichkeiten oder auch Mitglieder der SED auf. Die Führung der DDR wollte die Proteste mit Gewalt niederschlagen. Die UdSSR verweigerte aber ihre Unterstützung. Die Machthaber versuchten alles, um an der Macht zu bleiben. Sie bildeten z.B. eine Übergangsregierung. Aber die friedliche Revolution war nicht mehr aufzuhalten.

Am 9. November 1989 öffnete sie die Mauer in Berlin. Hunderttausende besuchten spontan Westberlin. Der erste Schritt für die Wiedervereinigung war getan.