Nationalsozialismus

Ted, fragte am 08. Oktober 2018

Wie kam Hitler an die Macht. Er wurde doch demokratisch gewählt?! Grund meiner Frage: Es soll ja Parallelen zu der derzeitigen Entwicklung mit der AFD geben?! vielen Dank im voraus für Ihre Bemühungen

Die Machtergreifung durch Adolf Hitler und die NSDAP war aus verschiedenen Gründen möglich.

Einerseits erlebten die Menschen große Armut und Arbeitslosigkeit in der Zeit der Weimarer Republik. Adolf Hitler und seine Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) versprachen, Deutschland wieder stark zu machen und die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.

Auch die damalige Verfassung ermöglichte die Machtergreifung: Denn Hitler wollte Reichskanzler werden. Dafür wurde er aber nicht demokratisch gewählt. Er wurde im Januar 1933 durch den Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Mehr über die Machtergreifung kannst du auch hier erfahren.

Die AfD wurde demokratisch in den Bundestag sowie die Landtage gewählt.

Trotzdem gibt es Stimmen, die einen Vergleich zwischen der AfD und der NSDAP ziehen. Laut dem Geschichtsexperte Professor Michael Wildt verbietet sich aber eine Gleichsetzung der AfD mit der NSDAP. Aus seiner Sicht ist Geschichte nicht in die Gegenwart übertragbar.

Allerdings ist die AfD auch keine normale parlamentarische Partei der Rechten. Als Beispiel nennt er, dass sich führende AfD-Politiker und Politikerinnen nach den Vorfällen in Chemnitz nicht eindeutig von rassistischer Gewalt abgrenzen wollten. Sondern versuchten, diese Gewalt zu entschuldigen oder zu verharmlosen.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben aber viele Menschen in ganz Deutschland gezeigt, dass sie in einer offene Gesellschaft ohne Gewalt leben möchten. So nahmen im September in Chemnitz rund 65.000 Menschen an dem Konzert Herz statt Hetze teil.

Fast eine Viertelmillion Menschen demonstrierten unter dem Motto #Unteilbar in Berlin gegen Rassismus und Hetze. Das zeigt, dass heute viele Menschen bereit sind, sich für demokratische Werte und gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen.