Leben in Vielfalt

Nelly, 13 Jahre, fragte am 26. November 2018

Jesus war ja selber ein Jude wieso wurden die Juden dann aber beschuldigt Jesus ans Kreuz genagelt zu haben

 

Du hast Recht, Jesus war selbst Jude. Er hat nach jüdischem Glauben gelebt, jüdische Feste gefeiert und in Synagogen gepredigt. Das Christentum ist aus dem Judentum hervorgegangen. Manche Juden folgten Jesus und glaubten ihm. Sie wurden Christen. Für andere war er nicht der Sohn Gottes, sie glaubten nicht, dass er der Messias (Erlöser) ist. Sie blieben beim Judentum.

Nicht die Juden, sondern der römische Statthalter Pilatus verurteilte Jesus zum Tode, weil er für Unruhe im jüdischen Volk sorgte und manche Menschen ihn für den "König der Juden" hielt. Das hielten die Römer für eine Gefahr. Nur römische Gerichte konnten einen Menschen zum Tode verurteilen, nicht das jüdische Volk.

Schon von Beginn des Christentums wurden aber Juden für den Tod Jesus verantwortlich gemacht. Sogar in der Bibel schreiben manche Evangelisten, dass Pilatus Jesus eigentlich freisprechen wollte, aber das jüdische Volk ihn verurteilen wollte. Heute wissen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass das nicht stimmt.Das jüdische Volk hatte gar nicht die Macht dazu. Die Verurteilung und die Ermordung Jesus wurde von den Römern beschlossen.

Den Juden wurde die Schuld aus politischen Gründen zugeschoben und um Vorurteile gegen Juden zu schüren. Im Laufe der Geschichte  wurden Menschen jüdischen Glaubens schlechter behandelt als Menschen anderer Religionen. Judenfeindlichkeit nennt man Antisemitismus.

Mehr zum Thema, wie das Christentum aus dem Judentum entstand kannst Du bei unseren Kolleg*innen auf religionen-entdecken.de erfahren.