Nationalsozialismus

Dany, fragte am 01. November 2019

Wie war es nach dem 2. Weltkrieg möglich, in Deutschland in eine andere Zone zu kommen? War es überhaupt möglich? Es interessiert mich, weil meine Oma aus dem Osten ist.

Hallo Dany. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in verschiedene Besatzungszonen aufgeteilt. Der westliche Teil wurde von Großbritannien, Frankreich und den USA verwaltet, der östliche Teil von der Sowjetunion. Berlin wurde zunächst in vier Sektoren aufgeteilt. Bei Zeitklicks kannst du mehr über die Besatzungszonen nachlesen.

In den ersten Jahren nach dem Ende des Kriegs konnten die Menschen noch relativ leicht in die anderen Zonen gehen oder fahren. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und der Demokratischen Republik Deutschlands (DDR) im Osten Deutschlands verließen in den 1950er Jahren immer mehr Menschen die DDR und flohen in die BRD. Sie verließen die DDR aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der mangelnden Versorgung oder weil sie Angst hatten aufgrund ihrer Meinung oder ihrer Religion verfolgt zu werden.

1961 befahl die Führung der DDR deshalb den Bau der Mauer. Damit wurde die Grenze zwischen der DDR und der BRD weiter ausgebaut. Allein die Berliner Mauer war circa 160 km lang, insgesamt war die innerdeutsche Grenze über 1.400 Kilometer lang. Für die Bürgerinnen und Bürger der DDR war es sehr schwer, über die Grenze in die BRD zu kommen. Viele Menschen wollten trotzdem die DDR verlassen und haben versucht heimlich über die Mauer und die Grenze zu kommen. Manche haben das geschafft, aber mehr als 300 Menschen sind gestorben, weil sie versucht haben, über die deutsch-deutsche Grenze zu kommen. Vielleicht kannst du ja einmal bei deiner Oma nachfragen, was sie damals erlebt hat .