Nationalsozialismus

Maik, 17 Jahre, fragte am 26. Juli 2015

Gab es Kollaborationen mit Deutschland während des Zweiten Weltkrieges?

Maik schrieb weiter: "Wurde die Kollaboration mit den Deutschen als Notlösung gesehen?"

Der Begriff Kollaboration wurde im deutschen Sprachgebrauch oftmals im Zweiten Weltkrieg verwendet. Damals verstand man darunter die Zusammenarbeit mit einem Feind während des Krieges.

Frankreich kollaborierte zum Beispiel zeitweise mit dem deutschen Nazi-Regime während des Zweiten Weltkriegs. Deutschland hatte Frankreich im Jahr 1940 angegriffen. Einige Politiker Frankreichs waren überzeugt, dass Deutschland den Krieg gewinnen würde und sie wollten für ihr eigenes Land möglichst wenige Verluste und Einschränkungen erreichen. Sie bildeten daher eine neue Regierung und vereinbarten einen Waffenstillstand mit Deutschland. Dafür mussten sie die deutsche Industrie unterstützen und verfolgten Juden. Gegen diese Kollaboration bildete sich jedoch bald Widerstand in Frankreich.

Polen wurde bereits 1939 von Deutschland überfallen und eingenommen. Das Land litt sehr unter der deutschen Besetzung und die meisten Polen waren gegen die deutschen Soldaten in ihrem Land. Viele Polen schlossen sich Widerstandsgruppen an. Nur einige wenige halfen den Deutschen und verrieten zum Beispiel versteckte Juden. Dass sie sich dadurch selbst einen Vorteil verschaffen wollten, um zu überleben, spielt dabei sicher eine Rolle.

Es gab auch Länder, in denen mit Deutschland kooperiert wurde, weil die Bevölkerung sich vor der Besetzung durch die kommunistische Sowjetunion fürchtete. In Litauen beispielsweise hoffte die Regierung, durch die Deutschen von der Sowjetunion unabhängig werden zu können. Viele unterstützten die Verfolgung der Juden in Litauen. Letztendlich wurde aber auch Litauen von den Deutschen besetzt und konnte kein eigenständiger Staat werden.