Frieden

Linda, fragte am 22. April 2016

Was ist eigentlich Frieden? ist Frieden auch wenn man sich streitet?

Wenn man sich über Frieden unterhält, wird deutlich, dass sich jeder Mensch etwas anderes darunter vorstellt: Für die einen ist Frieden, wenn sie nicht jeden Tag heftigen Streit zwischen den Eltern, den Geschwistern oder mit den Nachbarn erleben müssen. Andere glauben, dass Hunger und Armut Frieden verhindern. Und muss nicht jeder Mensch zuerst mit sich selbst zufrieden sein, damit es Frieden geben kann?

Der Begriff Frieden hat in vielen Sprachen und Kulturen unterschiedliche Bedeutungen. Das deutsche "Friede" bedeutet so viel wie "Freundschaft". Es stammt von dem Wort "pri" ab, eine Bezeichnung für "lieben".

Auch Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Frage, was Frieden eigentlich ist. Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung spricht von einem sogenannten negativen und dem positiven Frieden. Negativer Frieden ist, wenn es keinen Krieg gibt. Er wird „negativer Frieden“ genannt, weil man ihn auch als „Nicht-Krieg“ bezeichnen kann. „Negativ“ bedeutet nämlich, dass etwas nicht da ist. Der positive Frieden ist schwieriger zu bestimmen, weil es so unterschiedliche Vorstellungen davon gibt. Eine Gemeinsamkeit könnte darin bestehen, dass es beim positiven Frieden um mehr Gerechtigkeit und weniger Gewalt geht.

Frieden bedeutet, dass keiner hungern muss, dass Menschen arbeiten und in Freiheit leben können. Frieden herrscht dort, wo Menschenrechte eingehalten werden. Niemand weiß, ob dieser positive Frieden jemals vollständig verwirklicht werden kann.

Wenn du dir die Frage stellt, ob Frieden auch herrscht, wenn es einen Konflikt gibt, würden wir sagen: Ja, Frieden herrscht auch während eines Konfliktes oder Streits, wenn dieser so besprochen und ausgetragen wird, dass es zu keiner Gewalt kommt und eine Lösung angestrebt wird, an der alle beteiligt werden.

Hier kannst du mehr darüber erfahren.