Nationalsozialismus

Bruder, 15 Jahre, fragte am 05. Juni 2016

Ich muss eine Präsentation halten, indem es unter anderem um Flüchtlinge und Vertriebene nach dem 2. Weltkrieg: Wie ging es den Flüchtlingen und Vertriebenen? Wie wurden sie behandelt? Mussten manche zurückbleiben?

Im Winter 1944/45 verließen etwa 16 Millionen Deutsche ihre Heimat in Schlesien, Pommern, Ostpreußen und Brandenburg. Sie flüchteten vor der Roten Armee in den Westen. Da die Eisenbahn nicht mehr fuhr, machten sich die Menschen zu Fuß in Flüchtlingstreck auf den Weg.

Auf ihrer Flucht erlebten sie Gewalt und Hunger. Sie hatten nicht ausreichend Nahrungsmittel bei sich. Es gab keine medizinische Versorgung und kaum Trinkwasser. Es gab keinen Schutz vor den gegnerischen Truppen. Viele starben auf der Flucht, vor allem Babys, Kinder und alte, kranke Menschen.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurden viele Menschen aus den ehemalig deutschen Gebieten vertrieben. Nach einer zuerst unkontrollierten Vertreibung regelte die Potsdamer Konferenz die Umsiedung vieler Menschen von Osten nach Westen.

Die Menschen verloren ihr Zuhause, all ihren Besitz. Sie wurden zwangsenteignet. Sie verloren ihre Freunde und manchmal auch Familienangehörige. Oft waren Familien in ganz Deutschland verstreut. Eltern suchten ihre Kinder und umgekehrt.

1950 gab es etwa acht Millionen Vertriebene in der Bundesrepublik Deutschland, vier Millionen in der DDR. Etwa eine halbe Millionen Menschen waren ausgewandert.

Anfangs hofften die Menschen noch, in ihre Heimat zurückkehren zu dürfen.Die Siegermächte beschlossen aber, dass die Grenzen so bleiben sollten. Deswegen war eine Rückkehr nicht mehr möglich. Es gab viele Konflikte zwischen den Neuankömmlingen aus dem Osten und den Menschen, die schon vor dem Krieg dort gewohnt hatten. Die Flüchtlinge und Vertriebenen wurden beschimpft und ausgegrenzt.

Über Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg kannst du hier weiterlesen.

Hier erfährst Du mehr, wie es mit den Flüchtlingen weiterging.