Montagsdemonstrationen in der DDR

Die Montagsdemonstrationen im Herbst 1989 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sind ein sehr bekanntes Beispiel für gewaltfreien Widerstand. Sehr viele DDR-Bürgerinnen und -Bürger protestierten für eine Veränderung der Politik.

Sie waren sehr unzufrieden mit der herrschenden Partei, der Sozialistischen Einheitspartei (SED) und den Lebensbedingungen in der DDR. Für die Unzufriedenheit gab es unterschiedliche Gründe: die Menschen durften nur in Ausnahmen außerhalb der DDR reisen, mussten Jahre warten, um ein Auto zu kaufen und wurden streng überwacht. Deshalb forderte die Bürgerbewegung ein Ende der SED-Herrschaft, Reisefreiheit, Meinungsfreiheit und eine Abschaffung des Ministeriums für Staatssicherheit („Stasi“).

Ab dem 4. September 1989 fanden jeden Montag Demonstrationen in Leipzig statt. Ab 17 Uhr konnte jede Bürgerin und jeder Bürger nach der Arbeit daran teilnehmen. Sehr viele Menschen in der DDR waren nicht zufrieden mit der Politik, deshalb nahmen immer mehr Menschen an den Protesten teil. Am 16. Oktober demonstrierten mehr als 120.000 Menschen in Leipzig.

Am 06. November waren es dann sogar 500.000 – fast so viele Menschen, wie heute in Leipzig wohnen. Aber auch in anderen Städten der DDR gab es Demonstrationen, zum Beispiel in Dresden und Magdeburg.

Dass so viele Bürgerinnen und Bürger offen gegen die aktuelle Politik demonstrierten, trug dazu bei, dass die SED ihre Macht nicht weiter aufrechterhalten konnte. Am 09. November 1989 wurde die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland schließlich geöffnet. Etwa ein Jahr später kam es dann mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zur deutschen Wiedervereinigung.