Wie geht es den Menschen in Nordkorea?

 

 

 

Nordkorea hat 25 Millionen Menschen. Einem Teil davon, vor allem denen in der Hauptstadt, geht es ziemlich gut. Es gibt fast 4 Millionen Handys im Land, Autos, Fernseher, PCs, Klimaanlagen, die Leute sind gut gekleidet, haben genug zu essen, gute Schulen und eine gute Arbeit. Vielen anderen Menschen geht es nicht so gut, vor allem in den ländlichen Provinzen. Deren Leben ist hart, sie müssen schwer arbeiten und haben doch oft nur wenig zu essen und frieren im Winter, der in Korea sehr kalt werden kann. Die Welthungerhilfe ist seit vielen Jahren im Land. Sie berichtet von Mangelernährung und davon, dass die Nordkoreaner darum viel kleiner sind als die Menschen in Südkorea. Wie bei allen Diktaturen, die auf einer Ideologie basieren – also auf der Annahme, dass man „im Recht“ ist – gibt es in Nordkorea auch ganz erhebliche Verletzungen der Menschenrechte. Nordkoreaner können nicht einmal im eigenen Land frei reisen, sie können ihre Meinung nicht frei aussprechen, und sie können in Arbeitslager kommen, wenn sie sich mit dem Staat anlegen. Die Frage der Menschenrechte hängt eng mit dem System zusammen. Auch hier wäre die einzige wirkliche Lösung der Systemwandel. Sanktionen sollen diesen Wandel beschleunigen, treffen aber oft genau die Menschen, denen wir eigentlich helfen wollen. Ich denke, dass man langfristig auch die Lage der Menschenrechte verbessern kann, wenn man Nordkorea hilft, seine Marktwirtschaft weiter zu entwickeln.

(Text: Prof. Rüdiger Frank, Universität Wien)