Jedes Kind hat das Recht auf eine Erziehung ohne Gewalt.
Das bedeutet, dass Eltern keine Gewalt gegenüber ihren Kindern anwenden dürfen. Genauso gilt das auch für Kitas, Schulen oder Wohngruppen für Jugendliche. Auch dort ist Gewalt verboten.
Gewaltfreie Erziehung ist in Deutschland seit dem Jahr 2000 auch in einem Gesetz festgeschrieben. Eine wichtige Grundlage für dieses Gesetz war die Kinderrechtskonvention der UN-Generalversammlung von 1989. Sie macht deutlich, dass Kinder Menschenrechte besitzen. Die Kinderrechtskonvention gehört zu den am meisten unterzeichneten Menschenrechtsverträgen.
Durch das Gesetz ist es in Deutschland verboten, Kinder in der Erziehung zu schlagen. Doch Gewalt bedeutet noch mehr als Schläge. Gewalt beginnt dort, wo Kindern mit Absicht Angst gemacht wird. Gewalt ist auch dort, wo Kinder nicht sagen dürfen, was sie brauchen. Oder wenn Kinder die Rolle eines Erwachsenen einnehmen müssen.
Keine Gewalt gegen Kinder in der Erziehung ist aber nicht selbstverständlich. Weltweit werden mehr als die Hälfte aller Kinder zwischen 6 und 14 Jahren körperlich bestraft.Erleben Kinder Gewalt, können sie sich schlecht konzentrieren und lernen. Oft sind sie weniger selbstbewusst und üben häufiger selbst Gewalt aus. Denn die Kinder haben es oft nicht gelernt, ohne Gewalt mit Herausforderungen umzugehen. Sie wiederholen genau das gewalttätige Verhalten, das sie einst selber erlebt haben.
Deshalb ist es sehr wichtig, auf Gewalt und Strafen gegenüber Kindern zu verzichten. In Deutschland gibt es verschiedene Beratungsstellen, die Unterstützung anbieten. Auch für Kinder gibt es Sorgentelefone. Dort können sich Kinder beraten lassen, ohne sagen zu müssen, wer sie sind. Ein Sorgentelefon für Kinder ist zum Beispiel die Nummer gegen Kummer.
Um rund um dem Globus auf das Thema der gewaltfreien Erziehung aufmerksam zu machen, wurde sogar ein eigener Tag dafür geschaffen. So ist der 30. April als Tag der gewaltfreien Erziehung bekannt.
Weltweit setzen sich viele Menschen gegen die Gewalt gegen Kinder ein. Eine von ihnen ist die Menschenrechtsanwältin Shirin Ebadi. Hier kannst du mehr über ihren Einsatz für Kinderrechte erfahren.