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Religiöse Friedensmacherinnen und Friedensmacher

Weil das Zusammenleben der Menschen in den Schriften aller Religionen ein wichtiger Bereich ist, gehört es zu den Aufgaben der Religionen sich für den Frieden einzusetzen.

Dies tun sie auch in vielen Ländern und Konflikten. Der Wissenschaftler Markus Weingardt hat untersucht, was Kennzeichen von religiösen Friedensmachern sind. Er hat verschiedene Merkmale entdeckt:

UN Photo/Rick Bajornas

 

Religiöse Friedensmacher...

...begründen ihr Handeln mit religiösen Schriften und Traditionen: In den religiösen Schriften und Traditionen findet man Regeln für ein friedliches Zusammenleben. Auf diese Regeln berufen sich religiöse Friedensmacher bei ihrem Einsatz für den Frieden. Ihr Glaube gibt ihnen dabei auch in schwierigen Situationen Kraft.

...sind nah dran: Religionsgemeinschaften sind nah bei den Menschen, die vor Ort leben und kennen die Konflikte. Dadurch können sie die Sorgen und Ängste der Menschen verstehen. Religiöse Friedensmacher nehmen diese Sorgen ernst und begegnen den Menschen mit Mitgefühl.

...gelten als glaubwürdig: Weil religiöse Friedensmacher aus ihrem Glauben heraus handeln, sind sie für viele Menschen glaubwürdig. Religiöse Friedensmacher setzen sich aufgrund ihrer Religion für den Frieden ein und nicht weil sie Ziele wie Geld und Macht verfolgen. Leider gibt es auch Personen, die das Vertrauen der Menschen ausnutzen. Sie nehmen die Religion als Vorwand, obwohl es ihnen eigentlich um Geld und Macht geht.

...haben Einfluss: Religiöse Würdenträger können als anerkannte Persönlichkeiten viel bewirken. Sie können zwischen den Konfliktparteien vermitteln und versuchen, die Mächtigen zum Frieden zu bewegen. Da sie politisch unabhängig sind, gelten sie als besonders gerecht.

(Markus A. Weingardt: Was Frieden schafft. Religiöse Friedensarbeit. Akteure - Beispiele - Methoden, Gütersloh)