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Bertha von Suttner - gegen Waffen, für den Frieden!

Name: Bertha von Suttner, geb. Gräfin von Kingsky

Geburtstag: 09. Juni 1843 in Prag

Lebzeiten: 1843-1914

Beruf: Journalistin, Friedensaktivistin

Bekannt für: ihren pazifistischen Roman "Die Waffen nieder!"; sie war eine führende Frau in der Friedensbewegung Ende des 19. Jahrhunderts 

Besonderes: 

sie arbeitete eine Zeit lang für Alfred Nobel, der ihre Idee aufgriff, einen Preis für den Frieden zu vergeben. 

1905 erhielt sie diesen Preis selbst für ihre Bemühungen um Frieden in der Welt. 

Bertha von Suttner setzte sich gegen Krieg und jede Verherrlichung des Krieges ein. Sie wollte, dass die Menschen erfahren, welch großes Leid durch Kriege entsteht. Auch Soldaten, die in den Krieg ziehen, sollten ihrer Ansicht nach nicht länger als Helden verehrt werden.

Bertha von Suttner wurde als Gräfin von Kingsky 1843 in Prag geboren. Prag gehörte damals zum österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Kriege wurden zu Berthas Zeiten (1843- 1914) als etwas völlig Normales angesehen. Mit Kriegen konnte man ein Reich vergrößern und Macht über andere Länder ausüben. Im Krieg konnten sich junge Männer Ehre, Ruhm und Ansehen erwerben. Das Militär gehörte zum Alltag der Menschen.

Bertha lernte lesen und schreiben sowie die Sprachen Französisch, Englisch und Italienisch. Zudem kannte sie sich in der damaligen Weltliteratur gut aus. Sie heiratete heimlich Arthur von Suttner und zog mit ihm in Russland, da seine Familie ihre Heirat nicht unterstützte. Aus Geldnot begannen Bertha und Arthur Artikel für Zeitungen in Wien zu schreiben wie vor allem Kriegsberichte über den gerade ausgebrochenen Krieg zwischen Russland und dem Osmanischen Reich.

Im Laufe der Zeit interessierte sie sich mehr und mehr für die aktuellen Kriegsgeschehnisse und zudem auch für frühere Kriege. Sie selbst lernte die Schrecken des Krieges kennen. Durch den russisch-osmanischen Krieg stiegen die Lebensmittelpreise so stark, dass sie zeitweise nur wenig zu essen hatte. So wurde ihr allmählich bewusst, dass es eine Lüge war, wenn Krieg von den Herrschenden als etwas "Notwendiges, Gutes und Ehrenvolles" dargestellt wurde. Bertha beschloss, ihr Schreiben dem Frieden zu widmen. Besonders wandte sie sich gegen die Verherrlichung des Soldatentodes. Für Bertha war Krieg ein Mittel der Herrschenden, um andere Länder zu unterwerfen und zu unterdrücken. Deshalb forderte sie alle Menschen auf, sich für den Frieden und eine demokratische Gesellschaft einzusetzen.

Ihre kriegskritischen Artikel trafen besonders beim herrschenden Adel auf Ablehnung. Sie wurde jedoch von vielen Wissenschaftlern und Dichtern in ihrem Friedensengagement unterstützt. Nach der Veröffentlichung ihres weltbekannten Romans "Die Waffen nieder!" wurde sie als Rednerin weltweit zu zahlreichen Friedenskongressen eingeladen. Sie bereiste sogar die USA und wurde vom damaligen Präsident Roosevelt im Weißen Haus empfangen. So war sie eine der ersten Frauen der Welt, die sich aktiv für die Abschaffung von Waffen einsetzte.

Bertha forderte die Einrichtung eines internationalen Schiedsgerichtes. Statt Konflikte zwischen Ländern gewaltsam durch Kriege auszutragen, sollten sie zukünftig durch Gerichte friedlich gelöst werden. Ein Vorschlag, der leider nicht verwirklicht wurde. Möglichst viele Menschen sollten sich für den Frieden einsetzen. Um dies zu ermöglichen gründete sie 1891 die "Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde".

Damit der Einsatz für den Frieden auch gewürdigt wird, hatte sie die Idee, einen Preis zu vergeben. Ihr Freund Alfred Nobel verwirklichte diesen Gedanken und stiftete den "Friedensnobelpreis".

Dieser wird seit 1901 jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, in der norwegischen Stadt Oslo vergeben. Bertha selbst erhielt diesen Preis 1905.


Quellen: Nürnberger, Christian: Mutige Menschen. Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte. Schulausgabe mit Materialien. Stuttgart 2009.

Venzke, Andreas: Leben für den Frieden. Berühmte Menschen gegen Krieg und Gewalt im Porträt. Würzburg 2009.